Wissenswertes
Der Altdeutsche Schäferhund
Wusstest du, dass es die Rasse „Altdeutschen Schäferhund“ als solche eigentlich nicht gibt? Altdeutsche Schäferhunde sind keine eigenständige, von der FCI anerkannte Rasse. Der Begriff bezeichnet lediglich langhaarige beziehungsweise langstockhaarige Deutsche Schäferhunde. Rassebezeichnung hin oder her, Tatsache ist, dass der hübsche Altdeutsche Schäferhund ein sehr beliebter Familien- und Begleithund ist. Seine tolle Haarpracht, aber vor allem sein treues und freundliches Wesen sprechen für ihn.
Den Altdeutschen Schäferhund gibt es in verschiedenen Farbrichtungen unter anderem wolfsfarben, grau und silbern. Wie die Farben entstehen und wie diese sich im Alter verändern, kannst du gerne auf der Website von Karin von Adamczyk, von der Zucht Altdeutscher Schäferhunde vom schwarzen Panther, nachlesen. Spannende Informationen und viele anschauliche Fotos warten dort auf dich. Herzlichen Dank Karin, dass du dein Wissen und deine langjährige Erfahrung mit uns teilst.
Altdeutscher Schäferhund oder Deutscher Schäferhund?
Warum wird der Altdeutsche Schäferhund vom Deutschen Schäferhund unterschieden, wenn dieser doch eigentlich nur die Langstockhaar-Variante des Deutschen Schäferhundes ist? Um diese Frage zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die Entstehungsgeschichte des Schäferhundes, dessen Vorfahren bereits im 7. Jahrhundert in Deutschland lebten. Die Hauptaufgabe dieser zuverlässigen und belastbaren Hunde, die sowohl lang- als auch stockhaarig waren, bestand ursprünglich im Hüten von Schafherden. Aufgrund ihres selbstsicheren und wachsamen Wesens machten sich die intelligenten Vierbeiner aber auch bald als Wach- und Schutzhunde einen Namen.
Geschichte der Schäferhund-Rasse
Die Vielseitigkeit der Schäferhunde und ihre hervorragende Eignung als Diensthund begeisterte auch den preußischen Hofrittmeister Max von Stephanitz, der heute als Begründer des Deutschen Schäferhundes gilt. Im Jahr 1871 begann er mit der gezielten Zucht der Gebrauchshunde. Sein oberstes Ziel war dabei die Zucht eines unentbehrlichen Diensthundes für das Militär, der sich durch Mut, Treue, Gehorsam, Ausdauer und Robustheit auszeichnen sollte. Der 1899 gegründete „Verein für Deutsche Schäferhunde e.V.“ (SV), der bis heute für den Rassestandard des Deutschen Schäferhundes verantwortlich ist, akzeptierte anfangs noch alle Farben und Haar-Varianten, vom rauhaarigen, über den glatt- und stockhaarigen, bis hin zum langhaarigen Typ. Im Verlauf der Zucht schloss der Verein jedoch mehr und mehr Varianten von der Zucht des Deutschen Schäferhundes aus.
Keine Zuchtzulassung für Langhaarige
Nach den weißen und rauhaarigen Schäferhunden wurde im Jahr 1930 auch der Langstockhaarige Schäferhund von der weiteren Zucht ausgeschlossen. Von Stephanitz sah die Gebrauchstüchtigkeit und Wetterfestigkeit seiner Rasse durch das lange Fell gefährdet und setzte fortan auf den stockhaarigen, „wolfsähnlichen“ Schäferhund-Typ. Zwar kamen immer wieder langstockhaarige Welpen bei den Würfen aller bekannten und führenden Linien vor, wenn ein Elterntier das dafür verantwortliche Gen in sich trug, doch als Zuchttiere durften diese laut SV nicht verwendet werden. Der Beschluss, das Langstockhaar als „zuchtausschließenden Fehler“ einzustufen, stieß bei vielen Liebhabern und Züchtern auf große Kritik. Sie organisierten schließlich eigene Vereine, die sich außerhalb des SV um die Erhaltung der langhaarigen Schäferhunde kümmerten und sie in Abgrenzung zum „Deutschen Schäferhund“ als „Altdeutsche Schäferhunde“ betitelten.
Zucht unter dem Begriff „Altdeutscher Schäferhund“
Parallel zum SV entwickelte sich eine intensive Zucht der so genannten Altdeutschen Schäferhunde, für die ein eigener Standard aufgesetzt wurde, der – bis auf die Felllänge – kaum Unterschiede zum Deutschen Schäferhunde zeigte. Auch Altdeutsche Hütehunde, wie etwa der „Harzer Fuchs“ oder die „Gelbbacke“ wurden unter der neuen Rassebezeichnung Altdeutscher Schäferhund zusammengefasst. Vom SV und der internationalen FCI wurde dieser Standard jedoch nicht anerkannt. Zur Wende kam es erst 2010, als der Verein für Deutsche Schäferhunde e.V. mit Zustimmung der FCI den Langstockhaar als Variante wieder zuließ. Unter dem Standard des Deutschen Schäferhundes wird der Langstockhaar Schäferhund seitdem innerhalb des SV wieder gezüchtet. Trotz der Neuaufnahme halten einige Züchter außerhalb des SV bis heute an dem Begriff des Altdeutschen Schäferhundes fest. Eine Unterscheidung zwischen der von der FCI anerkannten Langstockhaar-Variante des Deutschen Schäferhundes und dem Altdeutschen Schäferhund ist jedoch kaum festzumachen.
Erscheinungsbild
Optisch ähnelt der Altdeutsche Schäferhund stark dem klassischen Deutschen Schäferhund. Er teilt mit ihm die typisch aufrecht getragenen Stehohren, die langgestreckte, schmale Schnauze den aufmerksamen und wachsamen Blick und den buschigen, hängend getragenen Schwanz. Identisch sind auch die verschiedenen Farbschläge schwarz-braun, schwarz oder wolfsgrau sowie die mittlere bis große Widerristhöhe zwischen 60 bis 65 cm bei Rüden und 55 bis 60 cm bei Hündinnen. Augenscheinlich unterscheidet sich der Altdeutsche Schäferhund lediglich durch sein deutlich längeres Haar vom normalen Deutschen Schäferhund. Besonders buschig ist das weiche und nicht fest anliegende Haar an Läufen, Ohren und Rute, wo es lange Fahnen bildet. Charakteristisch ist auch die starke Behaarung am Hals, die so genannte „Mähne“.
Aufgrund des langen Deckhaars und der dichten, sehr weichen Unterwolle wirkt der Altdeutsche Schäferhund gemeinhin als etwas kräftiger als sein enger Verwandter, der Deutsche Schäferhund. Das tatsächliche Gewicht ist mit 28 bis 32 kg bei Hündinnen und 33 bis 40 kg bei Rüden allerdings vergleichbar.
Charakter
Treu, nervenfest und wachsam: Das Wesen des Altdeutschen Schäferhundes entspricht weitestgehend dem des Deutschen Schäferhundes. Seine Zuverlässigkeit, seine sicheren Instinkte und hohe Belastbarkeit machen ihn ebenso geeignet für den Einsatz als Wach-, Schutz- und Diensthund wie seinen berühmten Bruder. Gleichzeitig besitzt er einen freundlichen und ausgeglichenen Charakter, der ihn auch als Begleit- und Familienhund überaus beliebt macht. Besonders Kindern gegenüber zeigt sich der Altdeutsche Schäferhund von seiner besten Seite. Seine gutmütige Art und sein wachsames Wesen machen ihn zu einem liebevollen Spielgefährten und zuverlässigen Beschützer. Im Vergleich zum Deutschen Schäferhund gelten die altdeutschen Hunde insgesamt als noch etwas ruhiger mit einer noch höheren Reizschwelle.
Ausgeglichener Charakter und temperamentvoller Sportler
Nichtsdestotrotz besitzen Schäferhunde ein ausgeprägtes Triebverhalten. Auch wenn sie nur wenig reizbar sind und nur eingreifen, wenn es die Situation tatsächlich erfordert, sollten kleine Kinder nicht unbeaufsichtigt mit ihnen alleine bleiben – was im Übrigen für fast alle größeren Hunde gilt. Damit sein gutmütiger, ausgeglichener Charakter und seine zuverlässige und aufmerksame Art zur vollen Entfaltung kommen, braucht auch der Altdeutsche Schäferhund eine frühzeitige Sozialisierung, eine konsequente Erziehung sowie ausreichend Bewegung und Beschäftigung. Wenn Sie sich für den Altdeutschen Schäferhund als Familienhund interessieren, sollten Sie neben Erfahrung und Knowhow im Bereich der Hundeerziehung, auch viel Freude an der Bewegung mitbringen, denn die Hunde sind begeisterte Sportler. Gemeinsame Wanderungen, Radtouren und eine artgerechte Auslastung sind für den vierbeinigen Athleten und seine Familie ideal.
Hochzucht versus Leistungszucht
Wie auch beim stockhaarigen Deutschen Schäferhund haben sich auch in der Zucht des Altdeutschen Schäferhundes zwei Linien herausgebildet: die Showlinie (Hochzucht) und die Leistungslinie. Sie unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihrer Optik, sondern auch in Bezug auf ihr Wesen. Hunde aus der Hoch- oder Schönheitszucht (Showlinie) haben meist einen vergleichsweise massigeren Körperbau mit einem abfallenden Rücken („Fließheck“). Sie gelten außerdem als ruhig, ausgeglichen und leichtführig – wer einen anpassungsfähigen Familienhund sucht, ist mit einem Hund aus dieser Linie daher am besten beraten. Wer plant, seine Hunde als Dienst- und Schutzhunde einzusetzen, sollte hingegen eher auf einen Welpen aus der Leistungszucht zurückgreifen. Die in der Regel etwas leichteren Hunde verfügen über einen ausgeprägten Wach-, Schutz- und Hütetrieb, sind sehr belastbar, extrem selbstsicher und arbeitswillig. Sie gehören nur in die Hände von erfahrenen Hundeführern, die sie mit viel Sachverstand und Erfahrung sozialisieren und entsprechend ihres Einsatzortes ausbilden.
Kauf eines Altdeutschen Schäferhundes
Das imposante Aussehen, gepaart mit dem Ehrfurcht erregenden Ruf des Schäferhundes, macht den freundlichen und fügigen Altdeutschen Schäferhund bei vielen Hundeliebhabern außerordentlich beliebt. Wer an einem solchen Begleit- und Familienhund interessiert ist, sollte sich jedoch bewusst sein, dass Altdeutsche Schäferhunde von ihrem Ursprung her Gebrauchshunde sind. Selbst wenn Sie einen Welpen aus einer so genannten Schönheitszucht kaufen, wird dieser immer noch sehr viel Beschäftigungsdrang und Lernwillen mitbringen. Mit kurzen Spaziergängen um den Block wird sich ein „echter“ Altdeutscher Schäferhund keinesfalls zufrieden geben. Erst wenn Sie sich dessen bewusst sind und sicherstellen können, dass Sie und Ihre Familie den Haltungsanforderungen gerecht werden, sollten Sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Züchter machen.
Welcher Züchter passt zu mir?
Da die meisten Züchter entweder auf Leistungs- oder auf Schönheitszucht spezialisiert sind und dementsprechend unterschiedliche Eigenschaften bei Ihren Zuchttieren fördern, sollten Sie sich zunächst im Klaren sein, für welchen Zweck Sie den Schäferhund anschaffen möchten. Erkundigen Sie sich im Vorfeld genau, ob der Züchter eine Hochzucht oder eine reine Leistungszucht betreibt und wählen Sie die Zuchtstätte, die am besten zu Ihren Vorstellungen und Ansprüchen passt. Wer viel Wert auf FCI zertifizierte Papiere legt, sollte sich darüber hinaus im Klaren sein, dass der Altdeutsche Schäferhund von der FCI nicht als eigene Rasse anerkannt wird. Sie sollten sich in diesem Fall nach Züchtern umsehen, die dem SV bzw. FCI angeschlossen sind und ihre Hunde als „Langstockhaar Schäferhunde“ verkaufen. Wer einen Hund mit der Bezeichnung Altdeutscher Schäferhund sucht, wird in der Regel auf Züchter stoßen, die unabhängig vom Rasseverein für Deutsche Schäferhund und der FCI züchten. Achten Sie dabei genau auf die Seriosität des Züchters. Eine Ahnentafel, die dem Welpen bescheinigt, von gesunden Langstockhaar- bzw. Altdeutschen Schäferhund-Eltern abzustammen sowie eine Bescheinigung über empfohlene Gesundheitstests und Impfungen sollten unbedingt vorhanden sein.
So erkennen Sie einen seriösen Züchter
Neben oben genannten „Formalitäten“, sollte aber auch das persönliche Verhältnis zum Züchter stimmen. Ein guter Züchter sollte nicht nur Verkäufer, sondern auch Experte und Ansprechpartner in allen Fragen zur Haltung, Erziehung, Ernährung und Pflege sein. Um sicherzugehen, dass Sie den richtigen Züchter gefunden haben, sollten Sie deshalb auf folgende Punkte achten:
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Der Züchter lädt Sie zu sich nach Hause ein und zeigt Ihnen bereitwillig Zuchtstätte und das Muttertier.
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Der Züchter ist Mitglied eines Hundevereins und mit anderen Altdeutschen Schäferhund- bzw. Deutschen Schäferhund-Züchtern vernetzt. Er verfügt über ein breites Wissen und viel Erfahrung mit der Rasse.
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Die Zuchttiere wurden vor Ihrem Einsatz hinreichend untersucht (besonders auf Gelenkprobleme). Die Welpen besitzen eine Ahnentafel und einen Abstammungsnachweis.
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Welpen werden erst zwischen der 8. und 10. Lebenswoche abgegeben. Erste Gesundheitsuntersuchungen und erforderliche erste Impfungen hat der Züchter bereits vor der Abgabe durchführen lassen.
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Der Züchter erkundigt sich genau nach Ihren Lebensumständen, um zu erfahren, ob Sie als Besitzer eines Altdeutschen Schäferhundes in Frage kommen. Von Züchtern, die ihre Welpen so schnell wie möglich loswerden möchten und die sich für deren weiteres Wohlergehen nicht interessieren, sollten Sie besser Abstand nehmen.
Was Sie bei der Pflege Ihres Schäferhundes beachten sollten
Eine seriöse Zucht mit umfassenden Gesundheitsuntersuchungen der zur Zucht verwendeten Hunde ist zum Ausschluss dieser Hundekrankheiten enorm wichtig. Damit sich der Altdeutsche Schäferhund ein Leben lang rundum wohlfühlt, braucht er daneben aber auch eine angemessene Pflege, gesunde Ernährung und artgerechte Haltung. Natürlich ist die Pflege des Langstockhaars etwas aufwendiger als die des Stockhaars, allerdings sollten Sie es auch beim Altdeutschen Schäferhund mit dem Bürsten nicht übertreiben, da dadurch wichtige Unterwolle herausgezogen wird. Wenn sich Ihr Hund nicht gerade im Fellwechsel befindet, reicht es auch, wenn Sie das Fell ein bis zwei Mal pro Woche mit einem geeigneten Kamm durchgehen. Für eine gesunde Fellstruktur sollten Sie außerdem auf zu häufiges Baden verzichten und auf eine ausgewogene Ernährung achten. Zur Pflege Ihres Vierbeiners gehört darüber hinaus das regelmäßige Reinigen und Kontrollieren von Ohren, Augen und Pfoten sowie das Kürzen der Krallen.
Wie ernähre ich meinen Hund gesund?
Altdeutsche Schäferhunde neigen genauso wie Deutsche Schäferhunde zu Gelenkproblemen. Diese sind meist erblich bedingt und werden zusätzlich durch eine zu starke Belastung und eine falsche Ernährung in der Wachstumsphase begünstigt. Vermeiden Sie deshalb eine zu energiereiche und fetthaltige Kost in den ersten Monaten. In der Regel wird Ihnen Ihr Züchter eine genaue Fütterungsempfehlung mit auf den Weg geben, an die Sie sich halten sollten.
Unabhängig davon, ob Sie das Futter Ihres Tieres selbst zubereiten (zum Beispiel „BARFen“) oder auf konventionelles Trocken- oder Nassfutter zurückgreifen, sollten Sie darauf achten, dass das Futter einen möglichst hohen Anteil an hochwertigem Fleisch (ca. 70 Prozent) hat und mit Gemüse, Obst, Reis oder Nudeln ergänzt und mit wertvollen Fetten angereichert ist. Ein hoher Getreideanteil sollte hingegen aufgrund der erhöhten Allergiegefahr vermieden werden.
Haltung als Familienhund
Als Besitzer eines Altdeutschen Schäferhundes liegt Ihnen natürlich nicht nur die Gesundheit Ihres Hundes, sondern auch seine Zufriedenheit am Herzen. Neben der richtigen Pflege und Ernährung ist eine artgerechte Haltung mit ausreichender körperlicher und geistiger Beschäftigung absolute Voraussetzung. Auch wenn Sie Ihren Altdeutschen Schäferhund als Familienhund halten, möchte der ehemalige Hütehund „zum Einsatz“ kommen. Neben langen Spaziergängen und gemeinsamen Radtouren-Dogscooter, sollten Sie deshalb auch eine artgerechte Beschäftigung Ihres bewegungs- und lernfreudigen Hundes in Form von Hundesport oder einer Ausbildung anstreben. Ob Mantrailing, Fährtenarbeit, Agility, Dog Dance oder Obedience,– dank seiner Vielseitigkeit ist der Altdeutsche Schäferhund für fast alle Hundesportarten zu begeistern. Auch eine Ausbildung zum Rettungshund, Schutzhund oder im Leistungshüten können Familienhunde absolvieren. Derart ausgelastet, wird sich Ihr Hund auch zu Hause ruhiger und ausgeglichener präsentieren. So werden Sie mit einem überaus freundlichen, anpassungsfähigen und nervenstarken Familienhund belohnt werden.
Quelle: Altdeutscher Schäferhund Charakter, Haltung & Pflege | Hundemagazin (zooplus.de)
Gesundheitliche Herausforderungen
Egal ob Langstockhaar oder Altdeutscher Schäferhund, ob Leistungs- oder Schönheitszucht – im Fokus jeden Züchters sollte die Gesundheit seiner Hunde stehen. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf folgende Krankheiten und Beschwerden gelegt werden, die auch mit der Rasse des Deutschen Schäferhundes häufig in Verbindung gebracht werden:
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Ellenbogendysplasie (ED)
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degenerative „Lumbosakralstenose“ (DLSS) bzw. „Cauda-equina-Syndrom“ (Lähmungserscheinungen)
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Augenerkrankungen
Hüftdysplasie oder Hüftgelenksdysplasie (HD)
Ist eine erblich bedingte Fehlentwicklung der Hüftgelenke die zu schwerer Arthrose und damit zu chronischen Schmerzen führen kann. Betroffen sind sämtliche Hunderassen, wobei großwüchsige Rassen das Krankheitsbild besonders häufig ausbilden. Erstmals diagnostiziert wurde sie am Deutschen Schäferhund und wird daher fälschlicherweise hauptsächlich mit dieser Rasse in Verbindung gebracht, obwohl mittlerweile andere Rassen stärker betroffen sind. Die Häufigkeit des Vorkommens kann je nach Rasse bis über 50 Prozent betragen. Die HD ist zu großen Teilen genetisch bedingt. Da falsche Ernährung und Haltung die Ausprägung und das Fortschreiten der Krankheit begünstigen können, handelt es sich um ein multifaktorielles (von vielen Faktoren abhängiges) Geschehen.
Die Ausprägung klinischer Symptome einer HD variiert in Abhängigkeit vom Alter bzw. Stadium der Krankheit. Bei relativ jungen Tieren, im Alter von einem halben bis einem Jahr, kommt es zu Schmerzen, weil der Kopf des Oberschenkelknochens in der Hüftgelenkspfanne nur ungenügenden Halt findet und durch seine abnorme Beweglichkeit schmerzregistrierende Nervenfasern der Knochenhaut des Pfannenrandes gereizt werden. Ältere Tiere bilden Schmerzen eher infolge fortschreitender degenerativer Veränderungen (Arthrosen) des Hüftgelenkes aus. Eine beginnende HD äußert sich in zunehmenden Schmerzen bei Spaziergängen, der Hund will nicht mehr weit laufen, setzt sich öfter hin, schreit beim Spielen gelegentlich auf und zeigt einen instabilen Gang. Bei Feststellung eines der Symptome ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam.
Röntgen
Eine zuverlässige Möglichkeit, den Schweregrad der Erkrankung zu erkennen, ist die Röntgenunter-suchung. Dabei müssen die Gelenke überstreckt werden, was beim Vorliegen einer HD starke Schmerzen verursacht. Daher wird sie unter Kurznarkose durchgeführt. Voraussetzung für eine aussagekräftige Diagnose ist die exakte Positionierung des Tieres in Rückenlage mit gestreckten, parallel gelagerten Oberschenkeln und rechtwinklig zum Strahlengang eingedrehten Kniescheiben.
HD-Schweregrade
A = kein Hinweis auf HD, HD-frei zuchttauglich
B = Übergangsform, Grenzfall zuchttauglich
C = leichtgradige HD nicht zur Zucht empfohlen
D = mittelgradige HD Zuchtsperre
E = hochgradige HD Zuchtsperre
(Quelle: www.dysplasie-schweiz.unibe.ch; Prof. Dr. Mark Flückiger)
Die Ellenbogengelenksdysplasie (ED)
Ist ein chronisch verlaufender Krankheitskomplex des Ellenbogengelenks schnellwüchsiger Rassen. Die ED stellt eine vererbte Entwicklungsstörung des wachsenden Skeletts dar. Hohes Körpermassewachstum und Fütterungsfehler sind weitere begünstigende Faktoren.
Die ED beginnt in der späten Wachstumsphase bei vier bis acht Monate alten Jungtieren mit einer schmerzhaften Veränderung des Gelenks und der gelenkbildenden Knochenteile (Osteoarthrose) mit Lahmheit. Der Bewegungsumfang des Ellenbogengelenks ist eingeschränkt. Frühzeichen sind Steifigkeit am Morgen oder nach Ruhepausen. Die Krankheit schreitet lebenslang fort und ist nicht heilbar, eine weitgehende Schmerzfreiheit kann aber in vielen Fällen erreicht werden.
Lumbosakrale Übergangswirbel (LüW)
Die Wirbelsäule des Hundes wird aus ungefähr 50 Wirbeln gebildet. Sie ist in 5 Abschnitte unterteilt, und in jedem Abschnitt ist die Anzahl der Wirbel weitgehend konstant. Die meisten Hunde besitzen 7 Halswirbel, 13 Brustwirbel, 7 Lendenwirbel, 3 Kreuzwirbel und zirka 20 Schwanzwirbel.
Die Kreuzwirbel sind miteinander zum Kreuzbein verschmolzen und stehen in Kontakt zum Becken. Wirbel, die am Übergang zwischen 2 Abschnitten liegen und anatomische Eigenarten von beiden Abschnitten aufweisen, werden als Übergangswirbel oder Schaltwirbel bezeichnet.
Problematischer sind Übergangswirbel am Lenden-Kreuz-Übergang, wo schon bei Hunden mit normaler Anatomie gehäuft Schädigungen der Bandscheibe zu beobachten sind.
Es ist erwiesen, dass bei Hunden mit einem Übergangswirbel zwischen Lende und Kreuzbein die letzte Zwischenwirbelscheibe gehäuft geschädigt ist, was zu einer Quetschung und Entzündung der Nerven im Wirbelkanal führen kann. Das sehr schmerzhafte Krankheitsbild wird als Cauda equina Syndrom (CES) oder degenerative lumbosakrale Stenose (DLSS) bezeichnet. Übergangswirbel können auch eine Verkippung des Beckens zur Folge haben, was eine einseitige oder einseitig schwerere Hüftgelenksdysplasie (HD) zur Folge haben kann.
Typisierung der anatomischen Verhältnisse am Lendenwirbel-Kreuzbein-Übergang
Typ 0 normale anatomische Verhältnisse
Typ 1 Dornfortsätze des 1. und 2. Kreuzwirbels nicht fusioniert
Typ 2 Querfortsätze des Übergangwirbels gleichartig missgebildet
Typ 3 Querfortsätze des Übergangwirbels unterschiedlich missgebildet
(Quelle: www.dysplasie-schweiz.unibe.ch; M. Flückiger, U. Geissbühler, J. Lang)
Die richtige Entwurmung
Warum willst du dein Hund entwurmen und wie oft machst du das?
Hat er Durchfall? Hast du Würmer im Kot festgestellt? Auf Empfehlung des Tierarztes?
Weil man alle 3-4 Monate entwurmen soll? Oder weshalb?
Wie entwurmst du deinen Hund?
chemisch oder auf natürlichem Weg?
Wie reagiert deine Fellnase nach einer chemischen Entwurmung?
Appetitlosigkeit, Durchfall, träge Verhaltensweise, Krampfanfälle, Muskelzucken,
Speichelfluss, Magenverstimmung, Erbrechen, Lethargie, leichtes Fieber, Unwohlsein
unsere Hunde werden
"so viel wie nötig entwurmt, aber so wenig wie möglich und meistens mit Naturprodukten".
Gerne berate ich dich über die natürliche Entwurmung und einen Wurmcheck.
Welche Impfungen sind notwendig
Parvovirose (CPV-2), Staupe (CDV), Hepatitis (CAV-2)
Jedes Tier sollte als Welpe eine Grundimmunisierung erhalten.
Eine erfolgreiche Grundimmunisierung der Welpen zwischen 14-16 Wochen
stellt bei 98% aller Hunde einen Impfschutz für mehrere Jahre sicher,
wenn nicht sogar lebenslänglich
Vor einer Auffrisch-Impfung empfiehlt sich eine Antikörper-Titer-Messung mittels einem Immunocheck
Tollwut
muss leider alle 3 Jahre erneuert werden, frühstens mit 3 Monaten
Gerne stehe ich beratend zur Seite.